Basaltemperatur-Methode
Neben dem Zervix-Schleim (Billings Methode) ändert sich
auch die Körpertemperatur während der fruchtbaren
Tage durch die Schwankungen der Hormonausschüttung. Bei der Basaltemperatur-Methode wird die Körpertemperatur
verwendet um die fruchtbaren Tage zu bestimmen. Die Körpertemperatur, die morgens nach dem Aufwachen gemessen wird, nennt man Basaltemperatur.
Bestimmung der Basaltemperatur
Jeden Morgen um dieselbe Uhrzeit wird die
Körpertemperatur gemessen und notiert. Für auswertbare Werte
ist es wichtig, dass Sie mindestens sechs Stunden geschlafen
haben und die Temperatur vor dem Aufstehen messen. Gemessen
werden kann die Temperatur im Enddarm, in der Scheide oder
im Mund. Messungen unter den Achseln oder im Innenohr sind zu ungenau. Ein einmal gewählter Messort darf während
eines Zyklus nicht gewechselt werden. Auch sollten Sie nicht
das Thermometer wechseln, um zuverlässige Ergebnisse zu
erhalten.
Jeder Mensch hat eine Normaltemperatur, die
Sie nach einiger Zeit aus Ihren Aufzeichnungen entnehmen können.
Kurz vor dem Eisprung senkt sich meist die Körpertemperatur
etwas um dann bis zu zwei Tagen nach dem Eisprung wieder,
durch das Gelbkörperhormon (Progesteron) Gestagen, um
0,2 bis 0,6 Grad Celsius zu steigen. Diese erhöhte Körpertemperatur
bleibt bis zur Regelblutung bestehen, um dann wieder auf die
Normaltemperatur abzufallen.
Ab dem dritten Tag mit erhöhter Basaltemperatur
kann eine Frau bis zu nächsten Regelblutung nicht mehr
schwanger werden.
Da der relevante Temperaturunterschied bei
der Basaltemperaturmessung nur wenige zehntel Grad beträgt,
wurden spezielle Basal- oder Frauenthermometer entwickelt,
die nur einen begrenzten Temperaturbereich anzeigen und daher
besser abzulesen sind.
Annahmen bei der Basaltemperatur-Methode
Ein Problem bei der Basaltemperatur-Methode
ist, dass die Körpertemperatur sich auch aufgrund z. B.
einer Erkältung oder erhöhtem Alkoholgenuss verändert. Es wird auch davon ausgegangen, dass der Zyklus nur geringen Schwankungen unterliegt. Bei dem seltenen mehrfachen Eisprung (zweieiige Zwillinge) wird davon ausgegangen, dass diese innerhalb von 24 Stunden erfolgen.
Bei der Basaltemperaturmethode wird davon ausgegangen, das Spermien bis zu 5 Tage im Körper einer Frau befruchtungsfähig bleiben und das Ei nach dem Eisprung bis maximal 24 Stunden befruchtungsfähig ist. Daraus ergeben sich 6 (5+1) fruchtbare Tage innerhalb eines Zyklus.
Da die Temperaturveränderung erst nach dem Eisprung stattfindet, können die fruchtbaren Tage des aktuellen Zyklus immer nur aufgrund der Daten der vergangenen Zyklen vorhergesagt werden. Da Schwankungen im Zyklus normal sind müssen sie berücksichtigt werden. Aus diesem Grund wird mit recht großen Sicherheitsspannen gearbeitet. Die eigentlich 6 fruchtbaren Tage werden auf 11 bis 16 "kritische Tage" erhöht, da der Eisprung um 5 bis 7 Tage schwanken kann.
Um nicht immer die Temperaturen notieren zu
müssen, gibt es kleine Computer, die die Basaltemperatur
speichern und nach einiger Zeit auf die fruchtbaren Tage hinweisen. Ein Temperatur-Computer senkt ganz erheblich das Risiko von Anwendungsfehlern.
Um die Sicherheit zu erhöhen wird die
Basaltemperatur-Methode häufig mit der Billings-Methode
kombiniert.
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Faktoren, die die Basaltemperatur beeinflussen
- Die Körpertemperatur schwankt im Laufe des Tages, deshalb muss die Temperatur immer zur selben Zeit gemessen werden.
- Körperliche Aktivität erhöht die Körpertemperatur. Bereits der morgendliche Gang zur Toilette kann die Messung der Basaltemperatur beeinflussen.
- Ein regelmäßiger
Schlafrhythmus
ist wichtig. Ein ausgeprägtes Nachtleben oder Schichtarbeit verfälscht das Ergebnis.
- Erkrankungen und Medikamente beeinflussen die Körpertemperatur.
- Stress, Alkohol und Nikotin können auch die Körpertemperatur beeinflussen.
Probleme:
- Auswertungsfehler: Untypische Werte werden häufig zum eigenen Vorteil interpretiert.
- Ein regelmäßiger Zyklus ist notwendig um Vorhersagen über den nächsten Zyklus treffen zu können. Bei jungen Frauen hat sich aber häufig noch kein fester Zyklus etabliert.
Grundregeln der Basaltemperaturmessung
- Wenn auf 6 Tagen mit niedriger Temperatur ein Temperaturanstieg von mindestens 0,2 Grad erfolgt
- und die Temperatur auch in den nächsten zwei Tagen erhöht bleibt
- und der dritte erhöhte Wert um mindestens 0,2 Grad über dem höchsten der sechs niedrigen Werte liegt,
dann sind Sie bis zur nächsten Periode nicht mehr fruchtbar. Ergänzend zu dieser Grundregel gibt es noch eine Reihe von Regeln für einen geringen oder stufenweisen Temperaturanstieg und die Behandlung von abweichenden Messwerten.
Rechnerische Ermittlung der unfruchtbaren Tage vor dem Eisprung
Die Berechnung der unfruchtbaren Tage vor dem Eisprung ist unsicherer, da man sich nur auf die Erfahrungswerte der letzten Monate verlassen kann. Es sind mindestens drei Zyklen lang Erfahrungswerte zu sammeln.
Regel zur Bestimmung der unfruchtbaren Tage vor dem Eisprung
Die früheste erste Erhöhung der Basaltemperatur aller erfassten Zyklen minus 8 Tage = letzter unfruchtbarer Tag vor dem Eisprung.
Falls Sie mit der Basaltemperaturmethode verhüten wollen, raten wir Ihnen an einem Kurs bei. z. B. ProFamilia oder anderen Beratungsstellen teilzunehmen.
Basaltemperatur-Tabelle
zum Notieren der Daten
Zyklusblätter sind auch in jeder Apotheke erhältlich.
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