Die Zeitschriften
sind voll von Berichten und Anzeigen, die über angebliche
Wundermittel im Kampf gegen das Übergewicht berichten.
Sie sollen den Hunger stoppen, Fett ohne Mühe verbrennen
oder die Aufnahme von Fett verhindern.
Vorsicht! Meist nimmt nur der Inhalt des Geldbeutels
der Kunden ab. Viele dieser angeblichen Wundermittel schaden
darüber hinaus der Gesundheit.
Abnehmen ohne zu hungern: Selbst aufgeklärte
Zeitgenossen glauben an die Kraft von Wunderpillen, die überflüssiges
Fett angeblich nur so wegschmelzen lassen. Allein an Appetitzüglern,
Abführmitteln, und Entwässerungspillen wandern in
Deutschland jährlich über 100 Millionen Packungen
über den Ladentisch.
Die Bundesbürger hängen ihre Hoffnung
auf das schnelle Abnehmen dabei an die verschiedensten Präparate,
die oft - wenn überhaupt - nur eine kurzfristige Gewichtsreduktion
erzielen.
So erkennen Sie Schwindelprodukte
unter den Diätprodukten:
- Das Mittel bewirkt Wunder, natürlich,
schnell und nebenwirkungsfrei.
- Das Mittel verspricht problemlos und ohne
eigene Aktivität abnehmen zu können.
- Sie können angeblich nach wie vor
alles essen was Sie wollen.
- Vorher-Nachher-Geschichten mit entsprechenden
Fotos
- Dankesschreiben von "zufriedenen
Kunden"
- Empfehlungen von Ärzten oder Wissenschaftlern
aus dem In- und Ausland sind frei erfunden. Sie dürfen
in Deutschland Medikamente nicht bewerben.
Nachfolgend eine Auflistung von Mitteln
denen in der Werbung, mehr oder weniger berechtigt, oft wundersame
Fähigkeiten nachgesagt werden:
Stoffwechselankurbelnde Stoffe oder Medikamente
Die Mittel, die den Stoffwechsel ankurbeln,
wie Ephedra-haltige Präparate, wirken durch eine Erhöhung
des Energiebedarfs. Sie wirken aufputschend auf den Organismus. Allerdings sollte man hiervon auch keine
Wunder erwarten, der Effekt ist kaum spürbar. Diese Mittel müssen dauerhaft
genommen werden um das Gewicht auch zu halten.
Abführmittel (Laxantien)
Nach dem üppigen Essen nimmt man ein Abführmittel und schon
ist die schlanke Linie gerettet. Die Hoffnung ist, dass all
die Kalorien dank der Abführtablette so schnell den Magen
und den Darm passieren, so dass dort nicht genügend Zeit
bleibt, all die Fette, Kohlenhydrate und Eiweiße aufzunehmen.
Die meisten Abführmittel wirken aber erst im Dickdarm,
wo die Kalorien der Nahrung längst vom Körper aufgenommen
wurden. Aus diesem Grund helfen sie nicht schlank zu bleiben
oder zu werden.
Wer langfristig pflanzliche oder chemische Abführmittel
zu sich nimmt schädigt auf Dauer seinen Darm. Mineralstoffe
werden nicht mehr richtig aufgenommen und er wird träge.
Der natürliche Stuhldrang geht verloren.
Appetitzügler:
(Anorektika, Anorexika)
Appetitzügler sind Mittel, die hemmend auf das Hungerzentrum im Zwischenhirn
wirken. Sie vermindern den Appetit und damit auch die Nahrungsaufnahme.
Da viele Appetitzügler direkt auf das Gehirn und damit
auf die Stimmung einwirken können, sind sie rezeptpflichtig.
Appetitzügler führen alleine zu keiner dauerhaften
Gewichtabnahme. Die alleinige Anwendung reduziert höchstens
kurzfristig das Gewicht. Sobald der Appetitzügler abgesetzt
wird, steigt das Körpergewicht wieder an, da die Ursachen
des Übergewichtes nicht verändert wurden. Appetitzügler
haben zum Teil starke Nebenwirkungen. Sie können den
Blutdruck allgemein sowie im Lungenkreislauf steigern, die
Pulsfrequenz erhöhen, zu Nervosität und Schlafstörungen
führen.
Appetitzügler können rasch an Wirksamkeit verlieren
und bei längerer Anwendung abhängig machen. Appetitzügler
und andere Medikamente zur Gewichtsreduktion können z.
B. den Einstieg in ein umfassendes Abnehmprogramm erleichtern.
Aufgrund der Nebenwirkungen ist es ratsam, die Medikamente
– wenn überhaupt – nur kurzfristig und unter
ärztlicher Aufsicht zu nehmen. Bei rezeptfreien Appetitzüglern
ist meist umstritten, ob und wie sie wirken.
Entschlackungstees
Unter Entschlackung versteht man alle Maßnahmen
zur Ausscheidung von Stoffwechselprodukten. Entschlackung
soll der Entgiftung und "Reinigung" des Körpers
dienen. Aus wissenschaftlicher Sicht ist eine Entschlackung
nicht möglich, da bei normaler Verdauungs- und Stoffwechselfunktion
alle vom Körper nicht benötigten Substanzen ohnehin
ausgeschieden werden. Wer mit einem Entschlackungstee
abnimmt, der hat vermutlich nur mehr Wasser ausgeschwemmt.
Schlanker wird man davon nicht.
Entwässerungsmittel (Diuretika)
Entwässerungsmittel entziehen dem Körper lediglich Wasser und kein Fett.
Dieser Flüssigkeitsverlust reduziert das Körpergewicht
aber nicht die Fettmenge. Bei der Entwässerung verliert
der Körper auch erhebliche Mengen an Salzen wie Kalium,
was Herzrhythmus-Störungen verursachen kann.
Durch den Flüssigkeitsmangel im Körper kommt es
zu einer trockenen Haut und man riskiert außerdem Beinvenen-Thrombosen.
Darüber hinaus boykottieren die Entwässerung des
Körpers viele Bemühungen um die eigene Schönheit.
Nur ein hoher Flüssigkeitsspiegel sorgt für eine
schöne Haut. Durch viel Flüssigkeit wird die Haut
von innen "befeuchtet", sie trocknet nicht so schnell
aus, ist praller und wird besser durchblutet. Einem dehydrierten
Körper können alle Feuchtigkeitscremes der Welt
nicht helfen.
Nach oben |
Fettblocker z. B. Xenical
Medikamente dieser Art sind
noch nicht allzu lange auf dem Markt. Der Wirkstoff Orlistat
(Handelsname Xenical ®) blockiert
im Darm das Enzym Lipase und sorgen dafür, dass nur ca.
ein Drittel des Nahrungsfetts verwertet werden kann. Die restlichen
zwei Drittel Nahrungsfett werden unter entsprechenden Nebenwirkungen
(Blähungen, Durchfall) unverändert wieder ausgeschieden.
So bestimmt der Fettgehalt der Nahrung den Fettanteil im Stuhl,
was die Einnahme des Präparates nur bei einer fettarmen
Ernährungsweise ertragbar macht. Fettblocker wirken im
Darm direkt durch die Hemmung fettspaltender Enzyme. Ins Blut
werden sie kaum aufgenommen.
Da das unverdaute Fett mit dem Stuhlgang ausgeschieden
wird, können insbesondere zu Beginn Verdauungsprobleme auftreten,
wenn zu viel Fett mit der Nahrung aufgenommen wird. Verschiedene
Experten und auch Patienten werten diesen Umstand jedoch als Vorteil,
weil die Anwender so eine Rückmeldung darüber erhalten,
wann die eigene Ernährung zu fettreich war.
Orlistat behindert die Aufnahme der fettlöslichen
Vitamine A, D und E. Der Vitamin-Verlust muss bei einer längeren
Einnahme ausgeglichen werden. Für Orlistat liegen noch keine
Ergebnisse von Langzeitstudien vor.
Enzyme
Enzyme bestehen aus Eiweiß, das wie
alle Eiweiße im Magen und Darm abgebaut wird und dadurch
vollständig seine Enzymkraft verliert. Aus diesem Grund
sind alle Ananas- und Kiwisäfte und Mango- und Papaya-Extrakte
sinnlos.
Anders die Enzympräparate, die so verkapselt
sind, dass die Verdauungssekrete sie nicht knacken können.
Es wird darüber diskutiert, ob diese Enzyme nur im Darm
wirken oder sogar durch die Darmwand in den Körper eindringen
können. Nur wenn fettspaltende Enzyme ins Fettgewebe
gelangen, können diese Enzympräparate schlank machen.
Ein effektiver Fettabbau durch Enzympräparate konnte
bisher noch nicht nachgewiesen werden.
Homöopathische Mittel
Oft enthalten homöopathische
Mittel zum Abnehmen einen Algenextrakt (Fucus), der den Stoffwechsel
anregen soll und den Appetit hemmt. Da homöopathische Mittel
sehr stark verdünnt werden, muss nicht mit Nebenwirkungen
gerechnet werden. Ob diese Mittel allerdings in einer solchen
Verdünnung noch wirken, müssen Sie selbst entscheiden.
Kaffee
Kaffee soll helfen das Fett zu verbrennen, da das Koffein
das Herz anregt und den Stoffwechsel ankurbelt. Der zusätzliche
Verbrauch an Energie ist allerdings ziemlich gering. Bei einem
Kaffeekonsum von 12 Tassen am Tag steigert der Körper
seinem Energieverbrauch um ca. 80 bis 150 Kalorien. Das Koffein
kann aber auch den Appetit anregen.
Nikotin
Tatsächlich besteht ein Zusammenhang zwischen Rauchen
und Körpergewicht. Denn Nikotin "dämpft das
Appetitzentrum" im Nervensystem. Darüber hinaus
kurbelt Nikotin den Stoffwechsel an, der Körper verbrennt
etwas mehr Kalorien. Zu bedenken ist aber, dass Nikotin bekanntermaßen
abhängig macht und schätzungsweise 110 000 Todesfälle
jedes Jahr in Deutschland auf das Rauchen zurückzuführen
sind.
Quellstoffe und Ballaststoffe
Quellstoffe und Ballaststoffe wie Kleie, Leinsamen, oder Agar-Agar sind
unverdauliche Pflanzeninhaltsstoffe, die im Magen aufgehen
und so kurzfristig ein Sättigungsgefühl vermitteln.
Diese natürlichen Sattmacher brauchen viel Flüssigkeit
zum Quellen. Da sie die Mineralstoffaufnahme erschweren sollte
am besten ein sehr mineralstoffreiches Mineralwasser dazu
getrunken werden.
Reizstrom
Reizstromgeräte werden jeden Tag im
Fernsehen angeboten. Kleine Stromstöße regen die
Muskeln an sich zusammenzuziehen. Die zusammenzuckenden Muskeln
verbrauchen aber nur sehr wenig Energie und verbrennen dementsprechend
wenig Kalorien. Einige Geräte sind in einem gewissen
Umfang geeignet Muskeln aufzubauen. Das Versprechen gezielt
Fett abzubauen kann aber nicht gehalten werden. Welches Fettgewebe
als erstes abgebaut wird bestimmt alleine der Körper
und kann nicht beeinflusst werden.
Sauna und Schwitzkuren
Finnische Untersuchungen zeigen, dass man in der Sauna nicht
mehr Kalorien verbraucht als üblich. Zwar wird der Kreislauf
angekurbelt aber gleichzeitig entspannen die Muskeln, so dass
der Effekt wieder aufgehoben wird. Der zum Teil erhebliche
Gewichtsverlust beruht alleine auf dem Wasserverlust.
Lesen Sie zu diesem
Thema auch:
Warum
sind Diäten selten langfristig erfolgreich?
Nach oben

Schlank im Schlaf von Detlef Pape, Rudolf Schwarz, Helmut Gillessen, Elmar Trunz-Carlisi

Schlank im Schlaf für Berufstätige von Detlef Pape, Helmut Gillessen, Rudolf Schwarz, Elmar Trunz-Carlisi
Nach oben |