Ranzig werden = Fettverderb 
            Fett ist nicht unbegrenzt haltbar. Mit Fettverderb  bezeichnet man die chemischen und biochemischen Reaktionen, die bei  Speisefetten und Speiseölen zu Ranzigkeit führen Ranzigkeit zeigt sich durch  eine Verschlechterung des Geschmacks, Geruch und einer reduzierten  ernährungsphysiologischen Qualität.  
            Es gibt zwei Gründe für den Fettverderb: 
            
              - Hydrolyse = Aufspaltung der Fette in Fettsäuren unter Wasseraufnahme.
 
              - Oxidation der Fette durch den Luftsauerstoff 
 
               
             
              Wie schnell ein Öl "ranzig wird" hängt von der Anzahl an ungesättigten Fettsäuren ab. Die Doppelbindungen der ungesättigten Fettsäuren können mit dem Luftsauerstoff reagieren. 
            Die Oxidation kann verhindert oder verlangsamt werden durch: 
            
              - Antioxidantien wie Vitamin C und E, Selen, und Beta-Carotin.
 
              - Kalte Lagerung
 
              - Luftdichte Gefäße.
 
               
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              Fit mit Fett  
                von Ulrich Th. Strunz, Andreas Jopp  
              
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           Oxidation der Fette durch den Luftsauerstoff 
            Zum Fettverderb oder zum "Ranzig werden" von Öl  kommt es, wenn Öl mit dem Luftsauerstoff reagiert. Dabei entstehen Hydroperoxiede, die sehr schnell weiterreagieren. 
            Gesättigte Fettsäuren sind chemisch stabil. Ungesättigte Fettsäuren versuchen ihre Doppelbindung aufzulösen und je Doppelbindung zwei Wasserstoffatome zu binden. Je mehr Doppelbindungen eine Fettsäure hat und  je höher die Öltemperatur ist, umso stärker werden Wasserstoffatome angezogen. Bei der Partnersuche können sie schwächeren Molekülen den Wasserstoff entreißen. Dieses Molekül verwandelt sich nach dem Verlust des Wasserstoffatoms in ein Radikal.  
            Das Radikal ist jetzt bestrebt, schnellstmöglich wieder einen Reaktionspartner zu   finden, mit dem es ein  stabiles Molekül bilden kann. Bei der   Suche nach Bindungsmöglichkeiten  entreißen freie Radikale intakten Strukturen den von ihnen benötigten Teil. Dadurch bleibt   wieder ein anderes Molekül zurück, das jetzt ein Radikal ist und einen Bindungspartner benötigt. Durch diese   „Elektronen-Räuberei" wird eine gefährliche Kettenreaktion ausgelöst. 
            Da freie Radikale äußerst reaktionsfähig sind, können sie den   Stoffwechsel der Zellen erheblich stören. Häufen sich Defekte an   Zellen, dann können sich daraus Erkrankungen ergeben. Diskutiert wird ob Krankheiten   wie Krebs, Arteriosklerose, grauer Star und Alzheimer durch freie Radikale   ausgelöst werden können. 
            Fette mit einem hohen  Anteil an dreifach ungesättigten Fettsäuren sollten deshalb nicht erhitzt werden. Zweifach ungesättigte Fettsäuren sollten nicht wiederholt erhitzt werden. Antioxidantien in Ölen, z. B. Vitamin E, können die Bildung von freien Radikalen verhindern.  
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