Unfruchtbarkeit
Von Unfruchtbarkeit spricht man, wenn ein Paar innerhalb von zwei Jahren
trotz regelmäßigen und ungeschützten Geschlechtsverkehr
kein Kind bekommen konnte.
Es gibt verschiedene Ursachen für Unfruchtbarkeit. Man
schätzt, dass in einem Drittel der Fälle die Ursache bei der Frau
liegt, bei einem Drittel beim Mann und in den verbleibenden
Fällen liegt es an der Kombination der beiden Partner.
Unfruchtbarkeit der Frau
Die Gründe für die Unfruchtbarkeit
lassen sich in drei Gruppen gliedern:
1. Ausbleibender Eisprung
2. Die Vereinigung der Eizelle und des Spermas wird verhindert, z. B.: Verklebung des Eileiters, abnormer Zervikalschleim.
3. Unfähigkeit ein Kind auszutragen
Ausbleibender Eisprung
Mögliche Ursachen: hormonelle Störungen, Erkrankung
der Eierstöcke
Behandlung: Durch Hormongaben kann meist der Eisprung
ausgelöst werden. Dabei kommt es häufig zur gleichzeitigen
Reifung von mehreren Eizellen (Möglichkeit von Mehrlingsschwangerschaften).
Beschädigter Eileiter
Wenn die Eileiter, verklebt, vernarbt oder verengt sind, können
entweder die Spermien nicht bis zur Eizelle vordringen oder
die befruchtete Eizelle kann nicht in die Gebärmutter
vordringen. Zu Beschädigungen an den Eileitern kann es
durch Infektionen oder eine Operation gekommen sein.
Behandlung: In einigen Fällen können die Eileiter
geöffnet oder geweitet werden.
Wenn dies nicht möglich ist, besteht die Möglichkeit
einer In-vitro-Fertilisation.
Abnormer Zervikalschleim
In einigen Fällen produziert der Zervikalschleim der Frau
Antikörper gegen die Samenzellen des Mannes, die dadurch
absterben.
Anomalien der Gebärmutter
Einige Frauen haben eine missgebildete Gebärmutter, bei
der die Form oder Größe der Gebärmutter verändert
ist. Auch wenn in diesen Fällen häufig eine Befruchtung
der Eizelle möglich ist, kann die Eizelle sich nicht
in der Gebärmutter einnisten.
Endometriose
Die Gebärmutterschleimhaut kann in andere Unterleibsorgane
wuchern. In einigen Fällen ist eine Hormonbehandlung
oder sogar eine Operation notwendig um die Fruchtbarkeit
wieder herzustellen.
Schwäche der Zervix
Eine Schwäche der Zervix (Gebärmutterhals)
verhindert zwar nicht die Empfängnis, kann aber später
zu einer Fehl- oder Frühgeburt führen.
Normalerweise öffnet sich der Muttermund erst wenige
Wochen vor der Geburt. Bei einer Zervikalschwäche öffnet
sich der Muttermund zu früh. Durch eine Operation kann
ein Arzt ihn künstlich verschließen.
Nach oben
|
Unfruchtbarkeit
beim Mann
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert
fruchtbares Sperma wie folgt:
- wenn pro Milliliter Samenflüssigkeit
- über 20 Millionen Spermien vorhanden sind
- und mehr als
50 Prozent eine normale Form oder Bewegungsfähigkeit
haben.
Man schätzt, dass 7 % der Männer diesen Anforderungen
nicht genügen.
Bei einigen Männern befinden sich überhaupt
keine Spermien im Ejakulat. Dafür kann es verschiedene
Gründe geben:
1. Es gibt eine physische Unterbrechung der Samenleiter. Dadurch
gelangen die Spermien nicht in das Ejakulat.
2. Die Muskeln, die den Samen aus dem Penis pumpen funktionieren
nicht richtig.
3. In seltenen Fällen produzieren die Hoden keine Spermien.
Ursachen können hormonelle Störungen, ein Hodenhochstand
in der Kindheit, Verletzungen, Nebenwirkungen einiger
Medikamente, genetische Störungen und Mumps im Erwachsenenalter sein.
Oligospermie (reduzierte Spermienqualität)
Ein häufiger Grund für eine reduzierte Spermienqualität
ist die Varikozele. Der Hodensack ist dabei von vergrößerten
und geschwollenen Venen durchzogen.
Auch Geschlechtskrankheiten wie Gonorrhö und Chlamydien
können die Samenqualität reduzieren.
Die Anzahl der Spermien kann auch durch Stress, Rauchen, Alkoholkonsum,
durch manche Medikamente und den Kontakt mit bestimmten giftigen
Substanzen vermindert sein.
Ungeklärte Sterilität
Bei etwa 15 % der unfruchtbaren Paare gibt es sowohl bei dem
Mann wie bei der Frau keine organische Gründe für
die Unfruchtbarkeit. Man vermutet, dass psychische Faktoren
und Stress in diesen Fällen eine Rolle spielen.
Nach oben

Kinderwunsch
von Günter Freundl, Christian Gnoth, Petra Frank-Hermann

Wir wollen ein Baby. Von Mönchspfeffer bis In-vitro. Alternativ- und Schulmedizin auf einen Blick von Uta König
Nach oben |