Psychosomatische
Störungen
Viele gesundheitliche Störungen spielen
sich im Gefühlsbereich ab, ohne dass eine direkte körperliche
Störung vorliegt. Dazu zählen zum Beispiel Angst,
Nervosität, Apathie und Gereiztheit. Psychosomatische
Störungen können eng mit funktionellen Beschwerden
wie Kopfschmerzen, Durchfall und Kreislaufschwäche verbunden
sein. Dafür ist das vegetative Nervensystem verantwortlich.
Das vegetative Nervensystem steuert die unbewussten Vorgänge
im Körper wie die Verdauung, die Atmung, den Stoffwechsel,
usw.
Häufigkeit von psychosomatischen
Störungen
Psychosomatische Beschwerden gehören
zu den häufigsten Leiden. Das Erkrankungsrisiko steigt
deutlich, wenn gravierende Einschnitte im Leben eine schnelle
Anpassung an neue Lebensbedingungen erfordern. Bekannt ist
zum Beispiel der Pensionsschock. Beim Wechsel vom Berufsleben
in den Ruhestand treten, mit einer Verzögerung, vermehrt
Herzbeschwerden bis hin zum Herzinfarkt auf. Die psychosomatischen
Störungen treten meist sechs bis achtzehn Monate nach
dem Ereignis auf.
Selbsthilfe bei psychosomatischen
Störungen
Psychosomatische Störungen sind ein wichtiges
Alarmsignal des Körpers. Es signalisiert, dass das körperlich-seelische
Wohlbefinden aus dem Gleichgewicht geraten ist.
Bei kurzzeitig auftretenden Befindlichkeitsstörungen
hilft:
- Schlaf
- Entspannungsübungen
- Bewegung und Sport
- Abwechslung, z. B. ein schönes Wochenende
mit Freunden
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Psychosomatische Medizin. Ein kurzgefaßtes Lehrbuch.
Buch von Walter Bräutigam, ...
Psychosomatische Medizin. Konzepte, Krankheitsbilder, Therapien.
Buch von Michaela Wirsching
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Psychosomatische
Störungen und ihre Unterteilung:
Befindlichkeitsstörungen
Befindlichkeitsstörungen sind überwiegend
psychisch empfundene unangenehme Stimmungen und Körperwahrnehmungen.
Psychosomatische Störungen in Form von Befindlichkeitsstörungen
sind nicht mit körperlichen Veränderungen im Sinne
von Krankheiten verbunden.
Befindlichkeitsstörungen können
sein:
- Nervosität und Gereiztheit
- Schlappheit
- Konzentrationsschwäche
- Unlust und Apathie
- Niedergeschlagenheit und Traurigkeit
Funktionelle Störungen
Bei den funktionellen Störungen ist das
Funktionieren der Organe oder deren Zusammenspiel gestört,
ohne das die Organe krankhaft verändert sind.
Funktionelle Störungen können sein:
- Herzklopfen, Herzstechen, Kreislaufschwäche
- Durchfall, Verstopfung, Übelkeit
- Impotenz, frühzeitiger Samenerguss,
fehlender Orgasmus
Psychosomatosen
Psychosomatosen sind die klassischen psychosomatischen
Krankheiten. Bei Psychosomatosen sind die Organe oder das
Gewebe krankhaft verändert und die Veränderungen
sind durch psychische Vorgänge mit bedingt.
- Magengeschwür
- Bluthochdruck
- Asthma
- Magen- und Zwölffingerdarmgeschwür
- Neurodermitis
- Essstörungen
Ob psychosomatische Störungen auch am
Entstehen von Autoimmunkrankheiten beteiligt sind ist noch
nicht geklärt.
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Wenn die Seele durch den Körper spricht: Psychosomatische Störungen verstehen und heilen von Hans Morschitzky, Sigrid Sator
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