Muskelfasern
Bei den Muskelfasern unterscheidet man zwei Muskelfasern, die bei den meisten Menschen in annähernd gleicher Anzahl auftreten:
- Schnelle Muskelfasern
(FTO + FTG-Muskelfasern)
- Langsame Muskelfasern
Bei jedem Training sind immer beide Muskelfaserarten aktiv. Je nach Anforderung dominiert aber die eine oder andere Muskelfaserart.
Entsprechend der Art des Trainings werden die unterschiedlichen Muskelfasern trainiert:
- Ein leichtes Ausdauertraining trainiert hauptsächlich die langsamen Muskelfasern.
- Ein intensives aerobes und anaerobes Ausdauertraining fördert besonders die Entwicklung der FTO-Muskelfasern.
- Bei einem Schnelligkeits- und Maximalkrafttraining werden besonders die FTG-Muskelfasern trainiert.
Durchschnittlich besteht die menschliche Skelettmuskulatur ungefähr zur Hälfte aus schnellen und langsamen Muskelfasern. Einige Menschen haben einen besonders hohen Anteil einer Art der Muskelfasern. Menschen mit einem genetisch bestimmten besonders hohen Anteil an langsamen Muskelfasern haben im Leistungssport Vorteile bei Ausdauerleistungen wie z. B. Langstreckenlauf. Bei anteilig besonders vielen schnellen Muskeln haben sie dagegen Vorteile z. B. beim Sprint.
Anteiliger Einsatz von langsamen (ST) und schnellen (FT) Muskelfasern beim Sport |
Aktivität |
ST |
FT |
Sprint |
30 % |
70 % |
Marathon |
80 % |
20 % |
Gewichtheben |
30 % |
70 % |
Squash |
60 % |
40 % |
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Langsame Muskelfasern: ST-Muskelfasern (slow-twitch)
Langsame Muskelfasern sind Muskelfasern, die eine niedrige Kraft für längere Zeiträume aufrechterhalten können. Bei Aktivitäten, die vor allem Ausdauer verlangen, werden besonders diese Muskelfasern benötigen.
Die langsamen Muskelfasern arbeiten aerob, d.h. mit Sauerstoff. Daher stammt auch die rote Farbe der langsamen Muskelfasern.
Eigenschaften der ST-Muskelfasern:
- niedrige Kontraktionsgeschwindigkeit
- Geringe Spannungsentwicklung (Zugspannungsfaktor 1)
- sehr hohe Ermüdungsresistenz
- große Mitochondrienzahl
- hohe Anzahl an Enzymen der aeroben Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsels.
- geringe anaerobe Kapazität
- hohe aerobe Kapazität
- rote Farbe
Schnelle Muskelfasern: FT-Muskelfasern (fast-twitch)
Schnelle Muskelfasern sind stärker als die langsamen Muskelfasern und werden vor allem bei einem hohen Kraftaufwand über eine kurze Zeit eingesetzt. Schnelle Muskelfasern werden besonders z. B. bei einem Gewichtstraining mit hohem Widerstand und niedriger Wiederholungszahl trainiert.
Schnelle Muskelfasern arbeiten anaerob, d.h. ohne Sauerstoff. Die schnellen Muskelfasern haben eine weiße Farbe.
Die FT-Fasern werden unterteilt in:
FTO-Muskelfasern (fast-twitch-oxidativ)
Eigenschaften der FOT-Muskelfasern:
- hohe Kontraktionsgeschwindigkeit
- hohe Spannungsentwicklung (Zugspannungsfaktor 4)
- niedrige Ermüdungsresistenz
- hohe Mitochondrienzahl
- hohe Anzahl an Enzymen des aeroben Kohlenhydrat-Stoffwechsels.
- weißere Farbe
FTG-Muskelfasern (fast-twitch-glykolytic)
Eigenschaften der FTG-Muskelfasern:
- sehr hohe Kontraktionsgeschwindigkeit
- sehr hohe Spannungsentwicklung (Zugspannungsfaktor 12)
- sehr geringe Ermüdungsresistenz
- niedrige Mitochondrienzahl
- hohe Anzahl an Phosphagenen und Enzymen des anaeroben Stoffwechsels.
- weiße Farbe
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